Prüllsbirkig

  • 95 Einwohner (Stand Dez. 2022)
  • früher Gemeinde Haßlach
  • Entfernung von Pottenstein Stadt 3,7 Kilometer
PrüllsbirkigTB

Das Dorf Prüllsbirkig änderte als einzige Siedlung des Gebietes im Laufe der Zeit seinen Namen. 1057 tritt das Dorf erstmals unter der Bezeichnung „Bortengesezze“ auf, dann ist es erst 1398 als „Prulsbirkech“ oder „Pruels-birckech“ wieder genannt. Der Ortsname bedeutet in etwa „Dorf im sumpfigen Birkenwald“ (Prüll = sumpfiger Wald). Um 1400 war Prüllsbirkig freies Eigen der Familie Milz, die das Dorf 1422 gegen zwei Häuser an das Domkapitel zu Bamberg eintauschte. Seit 1456 gehörte der Ort zur Fraisch Pottenstein.

Prüllsbirkig hat noch weitgehend den Typus eines fränkischen Bauerndorfs erhalten. In der Ortsmitte, unweit der Kapelle, befindet sich ein altes überdachtes Brunnenhaus, dessen tiefer Schacht durch ein Gitter gesichert ist. In der Osterzeit wird der Brunnen geschmückt.

Die heutige Kapelle, die der Mutter Gottes geweiht ist, stammt aus dem Jahr 1924 und wurde mit finanzieller Unterstützung einer nach Amerika ausgewanderten einstigen Einwohnerin errichtet. 1984 wurde die Kapelle renoviert und mit einer Sakristei versehen, wofür die Einwohner freiwillige Arbeitsstunden leisteten. Das Vorgängerbauwerk stand etwa 80 Meter nördlich der heutigen Kapelle.

In der Umgebung von Prüllsbirkig befinden sich mehrere, unter anderem eine der größten Dolinen Nordbayerns. Sie liegt südwestlich des Ortes, misst etwa 80×40 Meter und ist rund neun Meter tief. Zwischen Mandlau und Prüllsbirkig befindet sich der Bettelbrunnen, eine periodisch sprudelnde Karstquelle.

Die Brotzeitstube am Bernerhof bietet Wanderern und Radlern eine Möglichkeit zur Rast mit Einkehr.

Sagenhaft - das Schneiderkreuz, der Schusterstein und das Schmiedkreuz

Einst buhlten auf der Kirchweih in Prüllsbirkig drei Handwerksgesellen aus Pottenstein um ein und das selbe hübsche Mädchen. Jeder machte sich Hoffnung, die Holde so zu beeindrucken, dass sie mit ihm das Band der Freundschaft einginge. Darüber gerieten die Burschen – ein Schneider-, ein Schuster- und ein Schmiedgeselle derart in Streit, dass sie sich gegenseitig den Tod wünschten. 

Auf dem Rückweg mitten in der Nacht lauerten sie einander im Prüllswalde auf und hieben sich gegenseitig. An der Stelle im „Prüll“, wo heute noch das Schneiderkreuz zu finden ist, verblutete der Schneidergeselle jämmerlich. Die beiden anderen schwerverletzen Burschen kamen indes auch nicht recht weit. Im Haselbrunnbachtal, in der Nähe des Teufelschritts hauchte der Schustergeselle sein Leben aus, am Ende des Totentals schließlich auch der Schmiedgeselle. 

Das Schneiderkreuz und der Schusterstein zeugen heute noch von dieser Begebenheit.

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